Ensemble ascolta

© Klaus Steffes-Holländer

Das Stuttgarter Ensemble ascolta wurde 2003 von sieben Musikern, die sich durch langjährige Zusammenarbeit in verschiedenen kammermusikalischen Formationen kannten, mit dem Ziel gegründet, hervorragende neue Partituren zu ermöglichen, sie angemessen zu erarbeiten und aufzuführen. Die Stammbesetzung mit ihrer Konzentration auf Blech- und Schlaginstrumente beschreitet in der Ensemblelandschaft neue Wege. Mittlerweile sind rund 250 neue Werke für ascolta entstanden.

ascolta ist regelmäßiger Gast bei vielen deutschen und europäischen Festivals für Neue Musik, so bei den Festivals in Luzern, Huddersfield und Witten, beim Festival ECLAT in Stuttgart, den Donaueschinger Musiktagen, den Berliner Festspielen/MaerzMusik oder bei Wien Modern. Gastspielreisen unternahm das Ensemble u. a. nach Spanien, in die USA und nach Singapur.

Daneben stehen regelmäßige Kooperationen mit Partnern in Stuttgart: mit der Akademie Schloss Solitude, der Staatsoper und der Staatlichen Hochschule für Musik sowie insbesondere mit Musik der Jahrhunderte und den Neuen Vocalsolisten. In der Stuttgarter Konzertreihe „ascolta plays …“ präsentiert das Ensemble aktuelle Werke und Produktionen.

Die programmatische Spannweite des Ensembles reicht von der klassischen Moderne über theatralische Konzepte der Fluxus-Generation bis zum Grenzbereich zwischen Neuer Musik und Rock – etwa bei einem Projekt mit späten experimentellen Stücken von Frank Zappa. In Zusammenarbeit mit ZDF/ARTE entstand ein Projekt, das künstlerische Stummfilme der 1920er- und 1930er-Jahre mit neuen Kompositionen von Carola Bauckholt, Olga Neuwirth, Martin Smolka u. v. a. kombiniert, und das seither ständig weiterentwickelt und international aufgeführt wird. Über 30 Kompositionen sind bisher entstanden zu zeitlosen Filmexperimenten von Hans Richter und Oskar Fischinger oder zu Stummfilmklassikern wie Entr’acte von René Clair. Mit der Produktion Schatten. Eine nächtliche Halluzination (Film: Arthur Robison, 1923, Musik: Johannes Kalitzke) erlebte diese Kooperation im Rahmen der Wittener Tage für Neue Kammermusik 2016 eine fruchtbare Fortsetzung.

Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes entstand in den letzten Jahren mit „Gebrauchsanweisungen“ ein weiteres multimediales Programm, das von acht KomponistInnen und VideokünstlerInnen nach einem ebenso ausgeklügelten wie spielerischen System nach den Vorgaben von ascolta gestaltet wurde.

2013 wurde zusammen mit Simon Steen-Andersen dessen Klangtheater Inszenierte Nacht – Lesung nach den Buchstaben der Klassiker entwickelt. Seit der Uraufführung beim Festival ECLAT in Stuttgart wurde das Stück international weitergespielt, u. a. in Aarhus, Barcelona, Dresden, Gent, Helsinki, Hindsgavl, Lyon, Salzburg und Tel Aviv.